Uwe Stöß – Literatur in der Scheune

Die Scheune blinkt im herbstlichen Dämmerlicht, liebevoll hergerichtet für diesen besonderen Leseabend. Erwartungsvoll drängen rund siebzig Zuhörer herein, neugierig und interessiert.

Es hat sich rumgesprochen, dass Uwe Stöß, Plauener von Geburt bis in die Dreißiger, etwas zu sagen hat und dass er dies in bemerkenswert hörens- (und lesenswerter) Weise tut.

Nach der erfolgreichen Lesung im Mai in der Schmiede Hammerstraße ist der Autor zurückgekehrt und am Ende glücklich wie selten in dieser Stadt.

Er liest aus „Der himmelblaue Fasan“, seinem ersten Roman. Von einem, der seine kriminelle Karriere in Plauen gegen das Leipziger Leben in Hartz IV getauscht hat. Im Letzteren standhaft, aber nicht angekommen, erreicht ihn der Hilferuf des einzigen Glücks aus altem Leben. Sina, die geliebte Freundin, schreibt. Und Georg kommt. Es ist ganz selbstverständlich eine Reise in die Vergangenheit, durch die alten Straßen, mit den alten Kumpels. Unglaublich berührend, oft brutal. Eine Stadtgeschichte (nicht nur für Einheimische), eine Geschichte des Sichselbstversicherns. Und vor allem eine Liebesgeschichte von großer Innigkeit und grenzenloser Hoffnungslosigkeit.

Die Gäste danken Uwe Stöß diesen Auszug aus seinem Leben (in ihrer Stadt, die sie so viel freundlicher kennen und auch schätzen dürfen) mit viel Applaus, mit interessierten Fragen, auch mit Kauf des Buches und mit dem Wunsch nach Wiederholung. Danke Regine und Michael für die Gelegenheit, in ihrer gemütlichen Scheune zum Vorlesen und Zuhören zu sein, und Danke an Gabi und René, die immer wieder so hingebungsvoll die Trommel rühren. Wir freuen uns auf die Weihnachtslesung.