Uwe Stöß – Buchpremiere Herbsthände

In guter Tradition kehrte Uwe Stöß auch mit seinem neuen Erzählband „Herbsthände“ zur Premiere in der Moritzbastei ein. Und überraschte die zahlreichen Premierengäste mit Geschichten ganz der Jahreszeit entsprechend.

Bisher war der Autor für seine authentischen, sprachgewaltigen Beschreibungen seines früheren Lebens samt der mit ihm gestrandeten Außenseiter der Gesellschaft bekannt. Mehr noch für seine satirischen, bildstarken und bitterkomischen Erzählungen aus dem ganz normalen Alltag, bei denen die Lachmuskeln so strapaziert werden und kein Auge trocken bleibt.

Die Geschichten, die Uwe Stöß in Herbsthände erzählt, kommen daher wie ein Herbstblues. Sie sind von der sonstigen Komik befreit und ließen – mal ganz drastisch, mal ganz eindringlich, auch mal absurd – das Publikum eine um die andere mit einem Kloß im Hals und nachdenklich zuhören. Denn wie immer sind seine Figuren fast sichtbar, damit ihre Traurigkeit, Schuld, Ausweglosigkeit, aber auch Hoffnung und Würde, greif- und begreifbar. Zwischen den Geschichten ließen Saxophonstücke Zeit zum Nach-Denken und rundeten die Lesung so vortrefflich ab.